Typsierungsaufruf stieß auf überaus große Resonanz
Der Aufruf der TG Trossingen zur Typisierungaktion für die DKMS (Deutsche Knochenmarkspendendatei) ist am Samstagabend in der Solweghalle zum vollen Erfolg geworden 116 Menschen ließen sich in nur fünf Stunden typisieren und spendeten dabei 430 Euro.
„Es ist toll, wie viele junge Leute kommen und schon genau Bescheid über den Ablauf wissen“, freute sich der 1. Vorsitzende der TG Trossingen, Hermann-Josef Dahmen. Ganz klar, dass sich die aktiven männlichen und weiblichen Handballer typisieren ließen, schließlich war es die Abteilung Handball mit Jugendkoordinator Thomas Köller, der die Aktion in Trossingen organisiert hat. Eine von den Handballerinen ist Lisa Frankenstein: „Ich arbeite als Physiotherapeutin im Krankenhaus auf der Onkologie und habe selbst mit Leukämiepatienten zu tun“, gerade weil sie diese Krankheit, an der in Deutschland alle 45 Minuten ein Mensch erkrankt, hautnah miterlebt war es für die junge Trossingerin selbstverständlich, sich typisieren zu lassen. Roland Hauser und seine Partnerin Marlies Pape sind ansonsten nicht im Publikum bei Handballspielen der TG Trossingen zu finden, doch „als wir von der Aktion erfuhren, war ganz klar, dass wir kommen, wir hätten uns gerne schon viel früher typisieren lassen, aber jetzt endlich gab es eine Aktion direkt in Trossingen – eine sehr gute Sache“, betont Roland Hauser. Auch Gisela Pfründer würde sich gerne typisieren lassen, doch „ich habe das Spendenalter leider überschritten, aber es ist eine sehr gute Aktion“.
Ins Leben gerufen wurde die Aktion vor mehreren Wochen vom Deutschen Handball-Bund sowie der Stiftung Deutsche Sporthilfe gemeinsam mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufgrund der Leukämie-Erkrankung des Deutschen Handball-Weltmeisters von 1978, Arnulf Meffle. Von der DKMS in Tübingen war Deniz Tekin zur Aktion nach Trossingen gekommen und zeigte sich hochzufrieden „hier in Trossingen sind die Menschen sehr spendenfreudig“, dies meinte er in doppeltem Sinne, zum einen war die Zahl der 116 Typisierungen verhältnismäßig hoch, zum anderen füllte sich die Spendenbox zusehends mit Scheinen. „Wir können jeden Euro gebrauchen, denn jede Typisierung kostet die DKMS 50 Euro. Ein dickes Lob teilte er den TG’ler für die sehr gute Organisation aus, so dass alles wie am Schnürchen lief. Nur wenige Minuten Zeitaufwand waren nötig vom Ausfüllen der Einverständniserklärung über den Wangenabstrich links und rechts, das Verpacken in den Umschlag bis zum Abgeben und freiwilliger Geldspende.
In der Pause zwischen den Spielen der Damen- und Herrenmannschaften wurde noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt und dies tat kein anderer als Fabian Mauthe, ein Spieler der 1. Herrenmannschaft, der aktuell eine Knochenmarksentnahme hinter sich hat. Mauthe ließ sich als Mitarbeiter der Firma Aesculap in Tuttlingen bereits vor ca. acht Jahren bei einer Aktion, die im Betrieb aufgrund einer Leukämieerkrankung eines Mitarbeiters durchgeführt wurde, typisieren. Ein Anruf der DKMS am 13. November brachte den jungen Handballer auf den Plan und nach nochmaliger Überprüfung stand fest, sein Knochenmark wird von einem zweijährigen Mädchen in Weißrussland benötigt. Da die Termine in Freiburg und Tübingen, wo Knochenmarksentnahmen durchgeführt werden können, alle ausgebucht waren, fuhr Fabian Mauthe nach Köln.
Während rund 80 Prozent der Spenden als sogenannte periphere Stammzellenentnahmen, bei dem die Stammzellen durch Spritzen eines Mittels angereichert und wie bei einer Dialyse ausgewaschen werden, wurden Fabian Mauthe in Vollnarkose mittels zwei kleinen Einstichen rund 500 Milliliter Knochenmark-Blutgemisch aus dem Beckenkamm entnommen. „Normalerweise kann bis zu 1,5 Liter entnommen werden, es richtet sich aber nach dem Gewicht des Patienten und bei diesem erst zweijährigen Mädchen reichten die 500 Milliliter aus. „Es ist eine große Chance für das kleine Mädchen mit einem doch geringen Aufwand“, betonte Mauthe und „es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemanden das Leben retten kann“. Die Unkosten, die einem Spender entstehen, werden übrigens von der DKMS übernommen. Sein Appell „lasst euch typisieren“ wurde in der Solweghalle 116-fach erhört. Bleibt die Hoffnung, dass ein potentieller Stammzellenspender für den erkrankten Arnulf Meffle gefunden wird.
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Wer die DKMS finanziell unterstützen möchte kann dies auf folgendes Konto tun:
DKMS – Spendenkonto 678 678
Kennwort: Arnulf Meffle
bei der Volksbank Bühl
BLZ 662 914