Neuer Leistungskatalog für die Erlangung des Deutschen Sportabzeichens löst Verwirrung und Unmut aus
Die Mitglieder der Turngemeinde (TG) Trossingen haben sich in ihrem Vereinsheim zur Verleihung des Deutschen Sportabzeichens getroffen. Insgesamt 20 Erwachsene haben die Prüfungen absolviert gemacht und die Abzeichen aus der Hand von Geschäftsführer Robert Schuster stolz in Empfang genommen.
Zu Gast im TG-Vereinsheim war auch Sportkreisreferent Stefan Kempinger. Was er den Mitgliedern zu erzählen hatte, sorgte nicht unbedingt für Begeisterung. Der Leistungskatalog zur Erlangung des Abzeichens wird sich ab 2013, dem Jubiläumsjahr „100 Jahre Deutsches Sportabzeichen“, ändern.
Künftig gibt es nur noch vier statt fünf motorische Grundfähigkeiten, die in Disziplingruppen abgeprüft werden. Es gibt die Blöcke Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Hinzu kommt noch der Nachweis für die Schwimmfertigkeit. Außerdem werden die Altersklassen weiter unterteilt, eine neue Klasse sechs bis sieben Jahre eingeführt, damit der ganze Grundschulbereich abgedeckt ist, und die Altersklasse „ab 80“ wurde abgelöst von drei neuen Klassen 80 bis 84, 85 bis 89 und „ab 90“. Die Einzeldisziplinen zur leistungsorientierten Überprüfung der Grundfähigkeit reduzieren sich auf die vier Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Turnen und Radfahren.
Damit wird das Sportabzeichen eigentlich leichter, doch die Mitglieder der TG befanden das Werk als zu kompliziert. Die Rede war von „Kasperletheater“. Auch war zu hören, der neue Leistungskatalog sei „völlig neben der Praxis“. Und viele befürchten auch, dass zum Beispiel beim neu eingeführten Zonenweitsprung das Verletzungsrisiko ansteigt. Für Gelächter sorgte der Kommentar, sich einen 90-Jährigen beim Zonenweitsprung vorzustellen. Dennoch möchte die Turngemeind Trossingen dem reformierten Leistungskatalog eine Chance geben und es versuchen.
Nach den alten Regeln haben das Deutsche Sportabzeichen absolviert: Bei den Herren Hermann Josef Dahmen (zum 19. Mal), Adolf Engesser (18 mal), Bernd Holfeld (29), Otto Köglmeier (3), Tobias Linz (1), Egon Messner (29), Horst Rogas (8), Siegfried Weber (43), Klaus Weiss (25), Martin Welte (11), Bernd Wolf (12), Karim Zaiß (3) und Walter Zink (32). Bei den Damen: Katja Belokon (zum 6. Mal), Irmgard Holfeld (24), Juliane Kempf (6), Christina Kern (11), Hannelore Köglmeier (32), Gudrun Meffle (13), Anke Scherter-Grudno (9) und Eva Weiss (29).